Raika Lana

Mobbing an Schulen – Audio

by Radio Sonnenschein

ivo_passler2Ivo Passler arbeitet als Sozialpädagoge im Schulsprengel Meran Obermais und ist dort im Bereich Mobbingprävention und -auflösung tätig. Im letzten „Montagstreff“sprach Barbara Bonmann mit ihm unter anderem über die Dynamik des Mobbings, Täter und Opfer und Regeln in der Gruppe.

Ob Mobbing in den Schulen tatsächlich in den letzten Jahren zugenommen hat, sei dahingestellt. Tatsache ist aber, dass das Thema aus seiner Tabu-Ecke geholt wurde und damit plötzlich sehr viel präsenter ist als noch vor einigen Jahren.
Mobbing ist eine über einen längeren Zeitraum anhaltende Verletzung einer Person durch eine Gruppe oder Teile einer Gruppe, der die Person angehört. Die Verletzung kann in physischer oder verbaler Form zugefügt werden, die Person kann aber auch plötzlich geächtet werden. In welcher Form auch immer – die Würde der Person wird verletzt, das Mobbing zieht psychische und/oder physische Konsequenzen bei den Betroffenen nach sich, die erfahrene Ausgrenzung ist für die meisten traumatisch. Zum Opfer kann jedeR werden, sich aus der Opferrolle alleine zu befreien ist schwierig.

Gerade an der Schule ist hier eine Interaktion gefragt und da tritt Ivo Passler als Sozialpädagoge auf den Plan, nicht als der alleinige Retter wie er betont. Um die Dynamik des Mobbens aufzulösen braucht es die Beteiligung zumindest eines Kernteams an Lehrern und die Arbeit mit der Gruppe selbst. Hier gilt es schädliche Gruppenstrukturen und Machtgefüge aufzubrechen und neu zu gestalten, Regeln neu zu verhandeln und festzulegen. Dieser Prozeß braucht Zeit, aber nur so kann nachhaltig eine Änderung erreicht werden.

Lehrpersonen sollten zur Vermeidung von Mobbing von Anfang an ihre Gruppe sprich Klasse so (an)leiten, dass verbindliche Regeln gelten, die die Würde des Einzelnen schützen und den Respekt untereinander sicherstellen.

Für Eltern gilt: wer bemerkt, dass das eigene Kind in der Schule gemobbt wird, sollte es zuhause unbedingt stärken und unterstützen und sich in der Schule an Lehrpersonen, DirektorIn und Sozialpädagogen wenden. Auch das Forum Prävention (www.forum-p.it) ist eine Anlaufstelle, die mit Rat und Tat zur Seite steht.

 

 

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