Der gebürtige Prissianer Markus Westphal hat nach dem Abschluss des renommierten Max Reinhardt Seminars in Wien an verschiedenen österreichischen und deutschen Bühnen gespielt und ist nun als der „Praxenknecht“ mit dem Einmann-Stück „Viel guat essen“ von Sybille Berg unterwegs in Südtirol. Station machte er dabei auch bei Barbara Bonmann im letzten „Montagstreff“.
Er spielt in Bürgersäälen, Vereinshäusern, Gastlokalen. Er hat das Stück „Viel guat essen“ gewählt, weil es – wie er selber sagt – „das Beste ist“, weil Sybille Berg genauso schreibt wie die Menschen sprechen. Er zeigt seinem Publikum einen Mann, der alles verloren hat: seine Familie, seinen Job, und bald auch seine Wohnung. Und er will nur eines: dass alles wieder so wird wie früher. Er ist ein Mann, dem von klein auf begebracht wurde: wer leistet der bekommt und steht auf der Siegerseite. Daran hat er sich gehalten, alles richtig gemacht, steht plötzlich trotzdem auf der Verliererseite und weiß nicht warum. Er klagt, er wütet gegen Feminismus und Eurokrise, Migranten, Biogemüse und Homo-Ehe, über den Zustand unserer Gesellschaft. Das ist stellenweise brüllend komisch aber auch todtraurig, zynisch- provokant und melancholisch und wird vom „Praxenknecht“ unter der Regie von Alexandra Wilke eindrucksvoll in Szene gesetzt.
Im „Montagstreff“ ging es nicht nur um das Stück, sondern auch um den Schauspieler Markus Westphal. Er nahm die HörerInnnen mit auf seinen Ausbildungsweg im Max Reinhardt Seminar in Wien und gab interessante Einblicke in die Aufnahmeprüfung und die Ausbildung an der renommierten Schauspielschule. Er berichtete über die Entstehung des Projektes „Praxenknecht“ in Südtirol und seine Eindrücke nach den ersten Aufführungen. In Planung ist auch bereits ein weiteres Stück in diesem Jahr.
„Viel guat essen“ feierte am 13. Januar Premiere und ist in den nächsten Wochen in Tisens, Eppan, Nals, Meran und Lana zu sehen. Die genauen Termine finden alle Interessierten unter www.praxenknecht.com.
Wer die Sendung verpasst hat, dem bietet der Download wie immer die Möglichkeit, diese nachzuhören.
Übrigens: Barbara Bonmann hat das Stück bereits gesehen und empfiehlt: umbedingt hingehen und anschauen, es lohnt sich!