Im Jahr 1939 wurde die Südtiroler Bevölkerung aufgerufen zu optieren: Auswandern ins Deutsche Reich unter Adolf Hitler, oder bleiben im von Italien annektierten Land unter Benito Mussolini. Die Entscheidung zerriss Familien und zerstörte Freundschaften. Optanten und Dableiber standen sich oft unversöhnlich gegenüber.
75 Jahre später haben die Vereinigten Bühnen Bozen nun das Theaterprojekt „Option.Spuren der Erinnerung“ entwickelt, das die Geschichte in die Gegenwart holt. Im letzten „Montagstreff „sprach Barbara Bonmann mit dem Regisseur Alexander Kratzer und den SchauspielerInnen Anna Unterberger, Günther Götsch und Markus Oberrauch.
Das Projekt hatte eine lange Vorlaufzeit, denn zunächst galt es ZeitzeugInnen von damals zu finden, die bereit waren, vom Erlebten zu berichten. Über 60 Personen wurden befragt. Zehn von ihnen bilden das Kernstück des Projektes. Sie werden live auf der Bühne erzählen und Geschichte lebendig machen. Die Schauspieler greifen das Erzählte szenisch auf und die Gruppe „Franui“ läßt Lieder der damaligen Zeit neu arrangiert wieder auferstehen. So wird ein trauriges Kapitel Südtirols zum gemeinsamen Erleben für Darsteller und Zuschauer. Nach der Vorstellung bietet sich jeweils die Möglichkeit miteinander zu sprechen, sich auszutauschen.
In der Vorarbeit haben sich Zeitzeugen und Schauspieler in gemeinsamen Treffen kennengelernt. So wurde es den Schauspielern möglich, einen intensiven Zugang zu den Ereignissen vor 75 Jahren zu bekommen und zu verstehen, was die Menschen damals bewegte.
Was Regisseur und SchauspielerIn während der Vorbereitungs- und Probenzeit erlebten und welche Gedanken und Gefühle sie mit dem Thema Option verbinden, das kann man nachhören in einem höchst interessanten Download der Sendung.
Die Premiere von „Option.Spuren der Erinnerung“ findet am 15. Februar im Bozner Stadttheater statt. Alle weiteren Termine, Informationen und die Möglichkeit zur Kartenreservierung gibt es im Internet unter www.theater-bozen.it.