Im Ahrntal gefunden – und jetzt im Labor der Mumienexperten von Eurac Research: Bestens erhaltene Tiermumie ermöglicht es, die Konservierung von Gletschermumien besser zu untersuchen
Es war auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches dabei, als der Ahrntaler Hermann Oberlechner bei einer seiner Bergtouren auf einen Tierkadaver stieß. Die gut erhaltene Gämse war auf über 3.000 Metern verendet. Doch wie man mittlerweile weiß, hat der Gletscher im Ahrntal das Tier mehr als 400 Jahre lang konserviert und durch das voranschreitende Schmelzen jetzt freigegeben.
Oberlechner hatte aufgrund der besonderen Beschaffenheit der Haut des Tieres erkannt, dass es kein gewöhnliches von alleine verendetes Fallwild sein konnte und den Fund dem zuständigen Jagdaufseher gemeldet. Die Abteilung für Denkmalpflege entschied sodann, das mumifizierte Tier Eurac Research zu übergeben, um es der Forschung zugänglich zu machen. Für die Mumienforscher ist die Gämse ein ausgezeichnetes Modell, das wichtige Erkenntnisse für die Konservierung von Gletschermumien auf der ganzen Welt liefern kann; auch ihre Techniken, antike DNA möglichst ohne Verluste zu erforschen, können die Wissenschaftler an der Tiermumie weiterentwickeln.