Die Mobilität und der Mobilitätsplan, der für die Gemeinde Lana ausgearbeitet wird,
sind für die Bürger von Lana wichtige Themen.
Deshalb lädt die Gemeinde Lana alle Bürgerinnen und Bürger zum Infotag zum „Mobilitätsplan Lana“ am Mittwoch, 11. Oktober im Raiffeisenhaus Lana ein.
Die Bürger können sich über den derzeitigen Stand des Projektes informieren und in direkten Austausch mit den Experten und Vertretern der Gemeindeverwaltung treten. Diese sind in einer offenen Veranstaltung von 16.30 – 21.30 vor Ort und berichten über:
- den derzeitigen Stand des Konzeptes
- die Arbeitsschritte, die der Ausarbeitung des Konzeptes zugrunde liegen
- Ideen und Maßnahmen zur langfristigen Mobilitätsverbesserung in Lana
12 Fragen und 12 Antworten zum Mobilitätsplan Lana
1) Stimmt es, dass ein Mobilitätsplan für Lana ausgearbeitet wird?
Ja, das stimmt.
2) Warum braucht Lana einen Mobilitätsplan?
Lana soll eine noch lebenswertere, lebendigere, kinderfreundlichere und nachhaltigere Ortschaft
werden, das ergaben die zahlreichen Umfragen in der Bevölkerung, Interviews und Workshops zur
Vision Lana 2035+. Die hohe Verkehrsbelastung ist ein Hindernis auf dem Weg zu mehr
Lebensqualität.
Im Gegensatz zur früheren Verkehrsplanung, dreht sich die Mobilitätsplanung heute um den
Menschen, seine Bedürfnisse und seine Werte. Er muss der Mittelpunkt eines solchen Planes sein
und deshalb muss Mobilität ein gesellschaftlicher Prozess sein.
Um dies zu erreichen, die Fahrradmobilität zu fördern und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer
zu erhöhen, hat die Gemeindeverwaltung 2022 beschlossen, einen Mobilitätsplan für Lana
ausarbeiten zu lassen.
3) Was ist das eigentliche Ziel dieses Mobilitätsplans?
Einerseits haben die Datenerhebungen gezeigt, dass ca. 40% des Verkehrs in Lana hausgemacht
ist. Andererseits haben die Bürgerinnen und Bürger Lanas in den Umfragen die Ziele selbst
festgelegt: der Mobilitätsplan zielt deshalb auf die Erhöhung der Sicherheit für Radfahrende und
Fußgänger ab und es soll langfristig eine Abnahme des Verkehrs erreicht werden. Um diese Ziele
zu erreichen, wurde im Laufe des Planungsprozesses nicht nur mit Experten, sondern auch mit
Bürgern, Verbänden und Interessensgruppen zusammengearbeitet.
4) Wer arbeitet diesen Plan aus?
Seit einem Jahr arbeitet die Gemeindeverwaltung in Zusammenarbeit mit Mobilitätsexperten der
Firma Netmobility und Helios an einem Mobilitätsplan für Lana. Dieses Team hat bereits
erfolgreich Mobilitätspläne mit anderen Südtiroler Gemeinden erarbeitet, z.B. in Brixen und
Vahrn.
5) Wie sehen die Schritte dieses Planungsprozesses aus? Wie viele Menschen haben mitgearbeitet?
a. Zwei Verkehrserhebungen im Sommer und Herbst 2022, diese haben grundlegende Daten
für die Ausarbeitung des Plans geliefert.
b. Im Rahmen des Open Day im November 2022, wurden die Ergebnisse der Datenerhebung
öffentlich vorgestellt und eine Live-Umfrage bei den Teilnehmenden zu Vision, Zielen und
Prioritäten durchgeführt.
c. Online-Bürgerbefragung im Januar 2023 zum bestehenden und angestrebten
Mobilitätsverhalten, bei der sich über 600 Lananerinnen und Lananer beteiligt haben und
die Vision für die Mobilität der nächsten Jahre mit definiert haben. Laut den Fachleuten
ein Spitzenwert an Rückmeldungen im Vergleich zu ähnlichen Projekten.
d. Vertiefende Einzelinterviews mit BürgerInnen verschiedener Interessensgruppen im
Frühling 2023.
e. Workshop mit einer 40-köpfigen Projektgruppe, bestehend aus Interessensvertretern und
Bürgern, wurden verschiedene Szenarien diskutiert. Verbesserungsvorschläge und
Anregungen wurden von den Technikern aufgenommen und geprüft.
f. Finale Ausarbeitungsphase von Maßnahmen zur Erreichung der von den Bürgerinnen und
Bürger von Lana definierten Ziele für die Zukunft der Mobilität in Lana.
g. Vorstellung des vorläufigen Plans beim Infoday am Mittwoch, 11. Oktober.
6) Ist bei der Ausarbeitung des Plans die Beteiligung der Bürger vorgesehen?
Für die Ausarbeitung des Plans war und ist die Beteiligung der Bevölkerung vorgesehen. Diese
wurde auch kontinuierlich in die einzelnen Schritte mit einbezogen. Bei einer Onlinebefragung gab
es die Möglichkeit, die Vision der Mobilität von Lana mitzugestalten. Weitere, konkrete
Informationen wurde durch zahlreiche Interviews mit einzelnen BürgerInnen eingeholt.
Zusammen mit den Daten der Verkehrserhebung, den Informationen der BürgerInnen,
statistischen und historischen Daten, uvm. konnten sich die Experten ein umfassendes Bild über
Lana machen und verschiedene Szenarien auszuarbeiten, die wiederum in einem Workshop in
einer Projektgruppe, bestehend aus Lananerinnen und Lananer, diskutiert wurden.
7) Stimmt es, dass ein kurzer Abschnitt der Boznerstraße zur Einbahnstraße werden soll?
Wird dadurch nicht das Verkehrsaufkommen und die Umweltbelastung in den Seitenstraßen erhöht?
Eines der Szenarien, insgesamt gibt es mehr als 40, sieht eine Einbahnregelung bzw. Vorzugsspur
für Fahrradfahrer und öffentliche Verkehrsmittel vor.
Aufgrund mehrfacher Simulationen und verschiedener Erfahrungen und Untersuchungen, die
auch durch Studien, wie z.B. vom Deutschen Institut für Urbanistik untermauert sind, wird der
motorisierte Individualverkehr durch die verschiedenen Maßnahmen mittelfristig abnehmen,
dafür der Radverkehr innerorts zunehmen. Die im langfristigen Szenario prognostizierte
Verkehrsabnahme in der Gemeinde Lana trägt somit zu den Klimazielen bei.
Eine der obersten Prioritäten des Mobilitätsplanes ist die Sicherheit auf Lanas Straßen. Daher sieht
der Mobilitätsplan auch in der Zollstraße eine Erhöhung der Sicherheit für Radfahrende und
Zufußgehende, aber vor allem für die Schülerinnen und Schüler vor. Dies wird durch eine
Neugestaltung der Zollstraße inklusive Zweirichtungsradweg, gesicherten Fußübergängen und
Geschwindigkeitsreduzierungsmaßnahmen für den Individualverkehr erreicht.
Es kann sein, dass einzelne Nutzer in gewissen Situationen Umwege fahren müssen. Dies ist in den
Simulationen einkalkuliert und steht der Gesamtverbesserung der Situation in Lana, vor allem für
Radfahrende und Zufußgehende, nicht im Weg.
8) Ist der Plan schon definitiv?
Der Plan ist noch in der Ausarbeitungsphase und wird in den nächsten Monaten im Rahmen
öffentlicher Veranstaltungen vorgestellt.
9) Gibt es eine Mitsprachemöglichkeit für die Bürger?
Ja, nach der öffentlichen Vorstellung des ausgearbeiteten Mobilitätsplans, können Lananer
Bürgerinnen und Bürger Stellungnahmen und Vorschläge abgeben, welche von den Experten
bewertet und eventuell eingearbeitet werden. Dies ist ein bewährtes Verfahren.
10) Stimmt es, dass die Zollstraße zu einer Einbahnstraße werden soll?
Nein, das stimmt nicht.
11) Betrifft der neue Mobilitätsplan nur Niederlana?
Nein, der Mobilitätsplan wird für das ganze Dorf ausgearbeitet. Er versucht auf dem gesamten
Siedlungsgebiet Lanas die Verkehrsbelastung zu verbessern. Die größten Möglichkeiten ergeben
sich dabei in Niederlana, da es dort wenig Durchgangs- und viel hausgemachten Verkehr gibt und
die Strecken kurz sind. In Oberlana sind die Eingriffsmöglichkeiten für die Gemeinde beschränkt,
da es sich um eine Durchzugsstraße (Landesstraße) handelt. Aber auch für Oberlana sieht der Plan
unterschiedliche Verbesserungsmaßnahmen vor.
Aus den Stakeholderinterviews, den Ergebnissen der offenen Onlinebefragung und der Analyse
der Unfallzahlen, ergibt sich in Niederlana sehr wohl ein großer Handlungsbedarf.
12) Wann soll der Plan umgesetzt werden?
Ein Mobilitätsplan arbeitet mit lang-, mittel- und kurzfristigen Maßnahmen und Szenarien. Die
Umsetzung eines so großen und auf mehrere Jahre ausgelegten Projekts muss und kann nur in
mehreren Schritten erfolgen. Einige Maßnahmen müssen kontinuierlich evaluiert werden, andere
erfolgen aufbauend auf vorangegangene Schritte, wieder andere sind zeitintensiv und müssen
auch finanziell gut geplant sein.