Raika Lana

Caritas: 1 Million Spendengelder für „Hunger in Afrika“

by Radio Sonnenschein

duerre5webAm Horn von Afrika, wo derzeit die größte Hungerkatastrophe seit 60 Jahren zu verzeichnen ist, findet ein Wettlauf gegen die Zeit statt:  Über 12 Millionen Menschen in Somalia, Kenia, Äthiopien und in den angrenzenden Ländern sind von der Hungersnot betroffen, welche die lange Dürrezeit ausgelöst hat.


Die Südtirolerinnen und Südtiroler lässt das Leid der Bevölkerung nicht unberührt: Sie haben bis jetzt 870.000 Euro auf die Caritas-Konten für „Hunger in Afrika“ gespendet, dazu kommen 100.000 Euro von der Südtiroler Landesverwaltung und 30.000 Euro, welche die Stiftung Südtiroler Sparkasse der Caritas für Hilfsmaßnahmen in Ostafrika zur Verfügung gestellt hat – macht insgesamt eine Million Euro.

Laut Uno-Schätzungen sind bereits 12 Millionen Menschen von der Dürre und der damit ausgelösten Hungersnot betroffen: 3,5 Millionen Menschen in Kenia, zwei Millionen in Äthiopien, drei Millionen in Somalia und ein paar Hunderttausend in anderen, umliegenden Gebieten. Die Unterernährung, der Mangel an Wasser und Nahrungsmitteln, die Dürre, welche die letzten zwei Ernten zerstört hat, gefährden das Leben von Millionen von Menschen, die Hälfte davon sind Kinder. Die Situation spitzt sich von Tag zu Tag mehr zu: 60 Prozent des Viehbestandes sind bereits zugrunde gegangen, die Lebensmittelpreise sind rasant in die Höhe geschnellt und die Bevölkerung wird zusehends schwächer.

“Ohne rasche Hilfe steht den Menschen das Schlimmste noch bevor”, sagt Andreas Zinggl. Der Caritas-Katastrophenhelfer ist soeben von seinem zweiwöchigen Einsatz in Nordkenia zurückgekommen. In der Dürreregion Marsabit, wo insgesamt etwa 180.000 Menschen leben, stehen viele Familien vor dem Nichts. Zahlreiche Viehnomaden haben fast ihre gesamten Herden verloren. „Auf den Weiden wächst kein einziger Grashalm mehr, die Warteschlangen vor den wenigen Wasserstellen werden immer länger, die Nomaden müssen mit ihren Tieren oft zwei, drei Tage warten“, weiß Zinggl.

Auf der Suche nach Nahrungsmitteln und Hilfe hat ein gewaltiger Flüchtlingsstrom eingesetzt. Ein Viertel der Bevölkerung von Somalia hat sich mit seinen wenigen Habseligkeiten auf den Weg gemacht. Alte und kranke Menschen, häufig auch kranke Kinder und Schwangere, werden dabei zurückgelassen. Manche bleiben leblos am Straßenrand liegen, weil sie den Strapazen der langen Wanderung nicht gewachsen sind. Wer es bis zum Zielort schafft, befindet sich meist in einem äußerst bedenklichen Gesundheitszustand: unterernährt und krank, gezeichnet von Malaria und Masern.  2500 Personen gelangen in diesen Zuständen täglich etwa im kenianischen Dadaab ein, wo sie die Caritas mit Wasser, Nahrung und Medizin versorgt.
Ein Schwerpunkt der Caritas-Hilfe sind die Kinder. Der Caritas-Katastrophenhelfer Zinggl erklärt warum: „Kinder trifft der Hunger besonders stark. Unterernährung kann schnell bleibende Schäden verursachen.“ Deshalb drängt Zinggl: „Wir dürfen keine Zeit verlieren.“

200.000 Menschen erfahren derzeit Hilfe von der Caritas. Dabei unterstützt sie hauptsächlich Projekte zur Selbsterhaltung wie z.B. in der Viehzucht, weil diese der Bevölkerung Michl, Käse, Fleisch, Leder und finanzielle Einnahmen garantiert. In Äthiopien versorgt die Caritas 80.000 Menschen mit Mais, Bohnen, Öl, Wasser und vitaminreichen Lebensmitteln. In Kenia (Rift Valley und Marsabit), wo die Cholerafälle zunehmen, leistet die Caritas Soforthilfe für 40.000 Personen.

Die Caritas Diözese Bozen-Brixen unterstützt die Hilfsmaßnahmen mit Spendengeldern: 580.000 Euro wurden bereits im Krisengebiet zur Verfügung gestellt. „Bis heute sind auf unseren Spendenkonten 870.000 Euro eingelangt“, bestätigen die beiden Caritas-Direktoren Heiner Schweigkofler und Renato Bertuzzo. „Dazu kommen noch 100.000 Euro, welche die Südtiroler Landesverwaltung für die Soforthilfe in Somalia und Äthiopien zur Verfügung gestellt hat und die 30.000 Euro von der Stiftung Südtiroler Sparkasse. Wir bedanken uns herzlich bei allen, die sich  sensibel und solidarisch mit den Menschen zeigen, denen es am Nötigsten fehlt. Es ist uns Auftrag und Verpflichtung, die Spendengelder unmittelbar und auf beste Weise einzusetzen, um so den Menschen am Horn von Afrika Hoffnung in dieser verzweifelten Situation zu schenken.“

Wer die Dürreopfer in Kenia, Somalia und Äthiopien unterstützen möchte, ist eingeladen, seine Spende unter dem Kennwort “Hunger in Afrika” auf eines der Spendenkonten der Caritas Diözese Bozen-Brixen einzuzahlen.

Bank für Trient und Bozen, IBAN: IT66A0324011610000006000065;
Raiffeisen Landesbank, IBAN: IT42F0349311600000300200018;
Südtiroler Sparkasse, IBAN: IT17X0604511601000000110801;

Südtiroler Volksbank, IBAN: IT12R0585611601050571000032.

 


 

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