Raika Lana

Kreative Wege aus dem Schatten: Depression lindern durch die Kraft der Pferde

by Radio Sonnenschein

Kreative Wege aus dem Schatten: Depression lindern durch die Kraft der Pferde

Depression ist eine unsichtbare Last, die tief im Inneren spürbar ist. In der Europäischen Union sind schätzungsweise 21 Millionen Menschen von depressiven Störungen betroffen. Diese Zahl verdeutlicht die Bedeutung des 1. Oktober, des Tages der Depression, welcher die Aufmerksamkeit auf diese weitverbreitete Krankheit lenkt. In diesem Artikel geht es um wohltuende Wege raus aus der Schatten-Stimmung.

Depressive Tendenzen erkennen

Der Tag der Depression sensibilisiert viele, auch einmal in sich selbst zu schauen. Sind die schlechten Stimmungen, die Traurigkeit und die Abgeschlagenheit normal oder handelt es sich möglicherweise um eine Depression? Die Erkennung eigener Symptome ist der erste Schritt zur Besserung. Häufige Anzeichen sind anhaltende Traurigkeit, Interessenverlust und Energiemangel. Viele Betroffene erleben auch Schlafstörungen, Appetitverlust und Konzentrationsschwierigkeiten. Diese Symptome können subtil beginnen und sich schleichend verschlimmern, wodurch sie oft zu spät erkannt werden.

Wenn Alltagsaufgaben zur unüberwindbaren Hürde werden und die Lebensqualität merklich leidet, sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Therapeutische Unterstützung ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein proaktiver Schritt zur Wiedererlangung der Lebensfreude.

Positive Laune liegt häufig auf dem Rücken der Pferde

Der Umgang mit Pferden verspricht nicht nur eine angenehme Abwechslung vom Alltagstrott, sondern hat auch nachweislich therapeutische Effekte, die bei der Behandlung und Linderung von Depressionen helfen können. Pferde sind von Natur aus sanfte Wesen, deren Nähe und das damit verbundene körperliche Engagement positive psychologische Auswirkungen haben. Ein geeignetes Reithotel in Südtirol oder anderen landschaftlich ansprechenden Regionen, wäre eine tolle Möglichkeit, um dem Alltag zu entfliehen und in der Natur mit den sanften Tieren auf Du und Du zu gehen.

Naturverbundenheit und Vitamin D

Ein weiterer signifikanter Aspekt ist der Aufenthalt in der freien Natur, der oft mit dem Reiten einhergeht. Das Tageslicht wirkt sich positiv auf den menschlichen Organismus aus, insbesondere auf die Produktion von Vitamin D. Dieses Vitamin ist essenziell für die Regulierung von Stimmungen und kann helfen, die Symptome von saisonal abhängigen Depressionen (SAD) zu mindern.

Das regelmäßige Besuchen eines Stalls und die Verantwortung, die mit der Pflege eines Pferdes einhergeht, bringen eine wertvolle Struktur in den Alltag, die oft bei Menschen mit Depression fehlt. Diese Routine hilft, Lethargie zu überwinden und fördert das Gefühl der Verantwortlichkeit und Selbstwirksamkeit.

Soziale und emotionale Vorteile

Zudem offeriert eine professionelle Reittherapie (hierfür gibt es ausgebildete Pferde, welche jedoch in klassischen Reithotels meist nicht zu finden sind) zahlreiche soziale Interaktionsmöglichkeiten. Der Kontakt mit anderen Reitern und Pferdebetreuern kann zu einem belebenden sozialen Netzwerk führen, das Isolation und Einsamkeit entgegenwirkt. Pferde selbst bieten eine einzigartige Form von Gesellschaft. Sie sind hochsensible Tiere, die auf menschliche Emotionen reagieren können, was oft als sehr tröstend empfunden wird. Die nonverbale Kommunikation und die direkte Interaktion mit dem Tier können dazu beitragen, emotionale Blockaden zu lösen und fördern das allgemeine emotionale Wohlbefinden.

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Der Umgang mit Pferden und das Reiten selbst können depressive Phasen laut Studienlage lindern.

 

Kreativ sein und trübe Gedanken vertreiben

Künstlerische Aktivitäten sind mehr als nur eine Beschäftigung; sie wirken therapeutisch und unterstützen die geistige Gesundheit nachweislich. Malen, Zeichnen oder das Arbeiten mit Ton sind einfache Wege, um persönliche Gefühle und Gedanken auszudrücken, die manchmal schwer zu verbalisieren sind. Diese Methoden helfen nicht nur bei der emotionalen Verarbeitung, sondern verbessern auch das allgemeine Wohlbefinden.

Die Wissenschaft hinter der Kunsttherapie

Forschungen bestätigen, dass regelmäßiges kreatives Engagement den Stress signifikant senkt und die Stimmung hebt. Eine 2016 veröffentlichte Studie belegt, dass schon eine einzige kunsttherapeutische Sitzung den Cortisolspiegel, einen eindeutigen Stressindikator, erheblich reduzieren kann. Teilnehmer dieser Studie, unabhängig von ihrem künstlerischen Können oder Erfahrungsgrad, zeigten nach 45 Minuten kreativer Tätigkeit deutlich niedrigere Stresswerte.

Die positiven Effekte der Kunst sind unabhängig von Alter, Geschlecht oder ethnischem Hintergrund, was ihre universelle Anwendbarkeit unterstreicht. Interessanterweise hatten auch Teilnehmer ohne vorherige künstlerische Erfahrung ähnlich positive Ergebnisse wie erfahrene Künstler. Dies deutet darauf hin, dass die heilenden Wirkungen der Kunst für jeden zugänglich sind.

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Gezielte Atem- und Yogaübungen können die Stimmung wieder aufhellen.

 

Der richtige Atem kann innere Ausgeglichenheit bringen

Bewusste Atemübungen sind eine effektive Methode, um depressive Stimmungen zu beeinflussen und innere Ausgeglichenheit zu fördern. Durch das Konzentrieren auf den Atem können Betroffene eine unmittelbare Entlastung von akuten Stressmomenten und Angstzuständen erleben. Diese Techniken sind leicht erlernbar und können praktisch überall angewendet werden.

Soforthilfe durch bewusstes Atmen

Bei einem aufkommenden depressiven Schub kann die bewusste Fokussierung auf den Atem eine schnelle und effektive Erste-Hilfe-Maßnahme sein. Eine der grundlegendsten Techniken ist die tiefe Bauchatmung. Dabei legt man eine Hand auf den Bauch und atmet tief durch die Nase ein, sodass sich der Bauch hebt. Die Ausatmung erfolgt langsam durch leicht gespitzte Lippen, als würde man eine Kerze auspusten. Dieser Prozess wird mehrere Male wiederholt und hilft, das Nervensystem zu beruhigen und den Geist zu entspannen.

Ein weiterer Ansatz ist die 4-7-8-Atemtechnik, entwickelt von Dr. Andrew Weil. Bei dieser Methode atmet man für vier Sekunden tief ein, hält den Atem für sieben Sekunden und atmet dann langsam über acht Sekunden aus. Diese Technik wirkt besonders beruhigend und kann dabei helfen, überwältigende Emotionen und Stress abzubauen.

Langfristige Vorteile regelmäßiger Atemübungen

Regelmäßige Atemübungen können das allgemeine Stressniveau senken und die Stimmung stabilisieren. Indem man täglich Zeit für bewusste Atemübungen einplant, etwa morgens nach dem Aufstehen oder abends vor dem Schlafengehen, kann man die psychische Resilienz stärken. Diese Praxis unterstützt nicht nur die mentale und emotionale Gesundheit, sondern verbessert auch die körperliche Gesundheit, indem sie die Sauerstoffaufnahme optimiert und die Herzrate senkt.

 

 

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