Auch der Bayerische Rundfunk (BR) kritisiert auf seiner technischen Webseite die zunehmend gestörten Aussendungen beim digital-terrestrischen Radio DAB+. Dort heißt es, dass LED-Lampen stromsparende Lichtquellen seien und daher immer breitere Anwendungen fänden. Sie seien jedoch häufig auch die Ursache von Funkstörungen, unter anderem beim Radioempfang von DAB+-Programmen. Die EBU (European Broadcasting Union) habe sich dieser Thematik angenommen. Betroffen ist auch das digital-terrestrische Fernsehen DVB-T2.
Bei weitem sind es keine Einzelfälle: teltarif.de ist beispielsweise der Fall eines Bäckerei-Cafés in Wiesbaden bekannt. Der Besitzer wollte seine Kundschaft mit neuen Digitalradio-Programmen beglücken, doch trotz gerade einmal 5 km Entfernung zu einem leistungsstarken Sender sind die Radiosignale über DAB+ nur mit starken Aussetzern zu empfangen.
In vielen Ballungszentren sind DAB+-Radioprogramme oft gar nicht oder nur noch mit häufigen Unterbrechungen zu hören, moniert auch der DARC. Eine zunehmende Zahl von Autokäufern, die sich auf ein angeblich rauschfreies DAB+-Radio freuen, machen zu Unrecht die KFZ- oder Radiohersteller dafür verantwortlich, wenn vor neuen, LED-bestückten Verkehrsampeln oder elektronischen Werbetafeln unverhoffte Empfangsaussetzer die laufende Sendung unterbrechen. Die Ursache liege laut DARC aber in der unzureichenden Umsetzung der EU-Richtlinie (2014/30/EU) in dem Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von Betriebsmitteln (EMVG).
Von Michael Fuhr