Vor einem Jahr trafen sich Vertreter aus Jugendarbeit, Politik und Gesellschaft bei der Tagung „JuBu – JugendBurggrafenamt – Was brauchen unsere Jugendlichen?“ um sich genau darüber zu unterhalten und sich mit den Bedürfnissen unserer Jugendlichen zu beschäftigen. Über die bisherigen Ergebnisse aus gut einem Jahr Arbeit sprach Barbara Bonmann im „Montagstreff“ am 16. Dezember mit Hannes Waldner vom Jugenddienst Meran und Ulrich Ladurner, Burggräfler JG-Chef und Algunder Gemeindereferent für Jugend, als Vertretern der Organisationsgruppe.
Vertreter aus den verschiedensten Jugendeinrichtungen des Burggrafenamtes kamen 2012 zusammen und stellten sich die Frage: „Wissen wir wirklich was Jugendliche brauchen oder meinen wir nur es zu wissen?“ Zunächst wurde mit Experten aus dem In- und Ausland zusammengearbeitet, dann wurden vier sogenannte Fokusgruppen gebildet. Darin waren jeweils bis zu 10 Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren vertreten, die frei über ihre Anliegen und Bedürfnisse sprechen konnten. Aus diesen Gesprächen kristallierten sich 11 Schlagsätze heraus, die dann als Grundlage für einen umfangreichen Fragebogen dienten, der an Mittel- und Oberschulen verteilt wurde. Über 1000 Schüler haben diese Bögen ausgefüllt und sich zu Themen wie Beziehungen, Vorbilder, Erwartungsdruck, Zukunft Politik, Religion oder Medien geäußert. Die Auswertung ist mittlerweile beendet, einge Punkte müssen nun noch detaillierter analysiert werden.
Herauskristallisiert haben sich aber jetzt schon einige interessante Ergebnisse: so fühlen sich viele Jugendliche bevormundet und Vorurteilen ausgesetzt, sie fühlen sich nicht ernst genommen und wenig verstanden. Wichtig sind für sie vertrauenswürdige Ansprechpartner oder Vorbilder. Relativ viele Jugendliche haben Zukunftsängste und spüren einen wachsendnen Erwartungsdruck was schulische Leistungen angeht . Ein Ort des Wohlfühlens und der Entfaltung ist die Schule nur für wenige. Politik nimmt für einen hohen Prozentsatz überhaupt keinen Stellenwert ein, ähnliches gilt für das Thema Religion.
Die Arbeitsgruppe des Projektes „JuBU-JugendBurggrafenamt“ will das Projekt bis zum Frühjahr abgeschlossen haben und den Verantwortlichen aus Jugendarbeit, Politik und Gesellschaft dann die Ergebnisse vorlegen. Ziel ist es, Massnahmen zu treffen, die den Jugendlichen helfen und sie unterstützen und eine bessere Vernetzung zwischen den verschiedenen Orten und Institutionen zu schaffen, an und in denen Jugendliche zusammenkommen, bspw. Jugendzentren, Schulen, oder Vereine, aber auch Ämter oder Gemeinden.
Die gesamte Sendung zum Nachhören gibt es auch diesmal wieder als Download. Die Projektgruppe wird im Frühjahr noch einmal ins Sonnenschein-Studio kommen und in einem weiteren „Montagstreff“ über ihre Arbeit berichten.