Der Weltwassertag am Mittwoch 22. März, zu dem die Vereinten Nationen seit 1992 aufrufen, erinnert alljährlich an die Besonderheiten von Wasser – die essenziellste Ressource allen Lebens. Das diesjährige Thema lautet „Be The Change“. Kostenlose Führungen im Trinkwasserspeicher „Naif“.
Ziel der Initiative ist es, die Menschheit für den Wandlungsprozess zu sensibilisieren und zu verstehen, dass jeder Bürger bzw. jede Bürgerin mit seinem/ihrem Handeln etwas bewirken können. Die STadtwerke Meran haben sich daher entschieden, sichtbar zu machen, was nicht sichtbar ist: das Grundwasser. Eine unsichtbare Wasserreserve, die Gefahr läuft, in Vergessenheit zu geraten. Der Schutz und die Erhaltung dieser unterirdischen Quellen wird immer wichtiger, da Qualität und Quantität durch Verstädterung, Bevölkerungswachstum, Verschmutzung und Klimawandel zunehmend bedroht sind.
Inhaltsverzeichnis
Ein Land mit Wasserstress
Das World Resources Institute klassifiziert die Gebiete anhand des Verhältnisses zwischen der Wasserentnahme durch Haushalte, Industrie, Landwirtschaft und Viehzucht und der erneuerbaren Verfügbarkeit von Oberflächen- und Grundwasser. Italien ist laut diesem Bericht ein Land mit mittlerem bis hohem Wasserstress. Nach den jüngsten ISPRA-Daten werden in Italien jährlich etwa 26 Milliarden Kubikmeter Wasser verbraucht: 55 % davon für die Landwirtschaft, 27 % für die Industrie und etwa 18 % für zivile Zwecke. Der Sektor ‚zivile Zwecke‘ impliziert Wasser von hoher Qualität.
Im Jahr 2018 wurden mehr als 9,2 Milliarden Kubikmeter Wasser für Trinkwasserzwecke entnommen, wovon im Durchschnitt etwa 85 % dem Grundwasser entstammen. Sieben italienische Regionen sind zu mehr als 90 % von ihrem Grundwasser abhängig, zu diesen Regionen gehört auch Trentino-Südtirol.
Legambiente erinnert daran, dass Grundwasserreserven von Natur aus erneuerbar und von hoher Qualität sind, sie haben aber sehr lange Wiederauffüllungszeiten und geraten durch menschliche Aktivitäten zunehmend unter Druck. Ein beträchtlicher Teil des Grundwassers ist in unterschiedlichem Maße von Verunreinigungen durch Schwermetalle, persistente organische Schadstoffe, Nährstoffe und eine Vielzahl potenziell toxischer Chemikalien betroffen.
In Südtirol gibt es 1.700 Wasserquellen
Südtirol verfügt über hervorragendes Trinkwasser. Die Wasserversorgung wird durch 1.700 Quellen sichergestellt, die 60 Prozent des Südtiroler Trinkwasserbedarfs decken. Die Quellen und die Tiefbrunnen dienen zur Versorgung der Aquädukte, die das Trinkwasser über Rohrleitungen an die Verbraucher*innen weiterleiten. Der Schutz dieser Wasserressourcen ist eine der Prioritäten der Landesagentur für Umwelt- und Klimaschutz. Jede*r Bürger*in kann mit einem bewussteren Konsum etwas bewirken, ganz nach dem diesjährigen Motto von „Be The Change“.
Kostenlosen Führungen
Wer mehr über das Wasser in Meran erfahren möchte kann am Mittwoch, 22. März den Trinkwasserspeicher „Naif“ an der Kreuzung der beiden Landesstraßen Nr. 8 (Richtung Schenna) und Nr. 98 (Richtung Hafling) besichtigen. Öffnungzeiten: von 9 bis 11:30 Uhr und von 14 bis 16:30 Uhr. Für die Besichtigungen ist keine Reservierung erforderlich, mit Ausnahme von Gruppenbesichtigungen, für die ein Reservierungsformular herunterladen können. Die Führungen sind kostenlos und dauern etwa 40 Minuten.